Entstehungsgeschichte

Die Entstehungsgeschichte

Zu einer Zeit, als man in Hornberg noch sehr abergläubisch war, lebte dort eine alte Frau. Sie bereitete aus Kräutern Zaubertränke und Heilmittel zu, die sie an die Bürger verteilte. Diese waren zwar froh, dass sie die alte Frau hatten, aber sie fürchteten sich auch vor ihr.

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Als die alte Frau eines Tages vom Kräutersammeln zurückkam, sah sie, dass jemand ihre geliebten Tiere vergiftet hatte. Da zogen schwere Gewitterwolken auf und sie verfluchte denjenigen, der ihr das angetan hatte.

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Einige Zeit später erkrankte die Tochter des Ratsherren schwer. Keine Arznei und kein Trank wollte ihr helfen. Aus Angst um ihr Gewissen und ihre Seele beichtete sie auf dem Sterbebett, dass sie die Tiere der alten Frau aus Trotz und Übermut vergiftet hatte. Da wusste der Ratsherr wer für den Tod seiner Tochter verantwortlich war: das alte Kräuterweib. Er glaubte sie habe seiner Tochter aus Rache unwirksame Tränke gebraut und sie sterben lassen. Er wurde sehr zornig und verurteilte das Weiblein zum Tode durch den Strang.

Beim Vollzug des Urteils merkte der Ratsherr, dass das Kräuterweib den Tod nicht fürchtete und sprach:

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„Mein Fluch soll dich treffen, du altes Weib hast mein Leben gefüllt mit Trauer und Leid! Ein seltsam Gewand kleide dich fortan ein, die Haare sollen wachsen bis an dein Bein. Eine riesige Nase in dein Gesicht, und Falten und Warzen, dicht an dicht. Nun leb für alle Zeit allein - als Hex in diesem Berg aus Stein!"

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Da verdunkelte sich der Himmel abermals und heftige Blitze fuhren hernieder. Den anwesenden Dorfbewohnern wurde es Angst und Bang. Einer der Blitze traf den Galgen und dieser zerbarst in tausend Stücke. Die Hexe schaute glühenden Blickes ins Volk, das sie gebannt beobachtete. Mit ihrem Blick zog sie einige Auserwählte in ihren Bann, worauf diese aus der Menge hervortraten und sich um das Kräuterweib scharten. Kaum waren die Auserwählten hinter die alte Frau getreten, nahmen auch sie deren seltsame Gestalt an.

Daraufhin sprach diese:

„Leben werde ich in diesem Stein, aber mit Sicherheit nicht allein! 

Und wir werden nicht ewig im Felsen leben, denn eines Tages kommt ein Beben. Mit Hilfe der Technik ein riesen Knall, die Steine kommen dadurch zu Fall. Dann sind wir endlich wieder frei und in Hornberg herrsche ein Wehgeschrei!"

Nach diesen Worten verschwanden die Hexen gemeinsam im Berg und die Dörfler starrten ihnen nach bis sich der Fels hinter ihnen schloss. Niemand verstand, was die Worte der Frau bedeutet hatten. Nachdenklich gingen sie nach Hause. Im Laufe der Jahre geriet jedoch die Vorhersage des Kräuterweibes in Vergessenheit. Und so erinnerte sich kaum jemand mehr daran, als die letzte Tunnelsprengung die Galgenhexe und ihre Gefährten befreite. Auch der Ratsherr blieb nicht verschont, er selbst wurde von dem Fluch des Kräuterweibs getroffen. Verunstaltet mit großen Hörnern und schauerlichem Antlitz ziert er seit Jahren die Einzelfigur der Galgenhexen. 

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